Die Tatsache des Einmarsches von Panzern, unverhofft und über Nacht, diese wirkliche Brutalität des Arguments Waffe und Panzer war so niederschmetternd, daß es einfach nichts anderes als Solidarität mehr geben konnte. Für mich war diese Reise sehr wichtig, muß ich sagen, weil ich glaubte, daß die Freiheit, die sich in der Tschechoslowakei zu entwickeln schien, für beide Hälften der Welt gleich wichtig war. Etwa die Presse­freiheit, die ja im sogenannten Ostblock von den Interessen der Funktionäre begrenzt wird, bei uns durch die Interessen der Interessenverbände, und mir schien, als ob in der Tschechoslowakei tatsächlich eine freie Presse unabhängig von diesen beiden Beeinflußbarkeiten entstehen würde.

—Heinrich Böll, ARD (Bayerischer Rundfunk) interview, 2.9.1968, in René Böll, Der Panzer zielte auf Kafka, (Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2018), 169.

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