Das bisschen Pandemie

Die Zeit:

Unter den vielen bizarren Pressekonferenzen, die der amerikanische Präsident in seiner Amtszeit schon abgehalten hat, rangiert diese auf den vorderen Plätzen. Um den Präsidenten herum stehen hochrangige Vertreter großer amerikanischer Konzerne wie Walmart oder Google. Sie sind Teil der Inszenierung von Trumps großem Plan: Eine „öffentlich-private Partnerschaft“ von Politik und Unternehmen, um das Virus zu bekämpfen. Google etwa entwickle gerade eine Website, auf der man seine Symptome eingeben könne. Daraufhin bekomme man gegebenenfalls ein Drive-In-Corona-Testzentrum in der Nähe genannt – für das wiederum Walmart, Target & Co einen Teil ihrer Parkplätze zur Verfügung stellen.

Einen nach dem anderen ruft Trump die Wirtschaftsbosse nach seiner Ansprache nach vorn – wie Schulkinder, die sich ihr Zeugnis abholen sollen. Ein Repräsentant des Pharmaunternehmens Roche dankt der Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde FDA für die ungewöhnlich schnelle Genehmigung eines Corona-Schnelltests, der nun rasch unter die Leute gebracht werden soll. Trump: „Großartige Firma. Nächster!“

In Baden-Württemberg kann man sich längst quasi aus dem Auto heraus testen lassen – und dafür brauchte es nicht die Chefs von Lidl oder Edeka im Bundeskanzleramt. Aber hier geht es noch um etwas anderes.

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