Freie Universität

Berliner Zeitung:

Als Nächstes spricht auf der Demonstration Udi Raz, eine Vertreterin des Vereins „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“. Der Verein hatte für sein Engagement 2019 den Göttinger Friedenspreis erhalten, wird vom Zentralrat der Juden aber für seine Nähe zur Boykottbewegung BDS kritisiert. Udi Raz, selbst in der Hafenstadt Haifa im Norden Israels geboren und aufgewachsen, trägt ebenfalls eine Kufiya um den Hals und spricht in ihrer Rede von Israel als einem „rassistischen System“, in dem Muslime nicht die gleichen Rechte hätten wie Juden. „Unsere Vorfahren, die den Holocaust in Deutschland überlebt haben, haben uns sehr klar gemacht, was es bedeutet, wenn eine Bevölkerungsgruppe sich als die herrschende Klasse geriert.“

Raz wurde vor ein paar Tagen vom Jüdischen Museum entlassen, wo sie Führungen für Touristen anbot, weil sie von Israel als einem „Apartheidstaat“ sprach. Der Vorwurf wird seit einigen Jahren von Organisationen wie Amnesty International gegen Israel erhoben, von der amtierenden israelischen Netanjahu-Regierung aber als „falsch, einseitig und antisemitisch“ zurückgewiesen.

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