Wir erleben einen Realpolitiker auf der Flucht vor der Wirklichkeit.

Bernd Ulrich, Die Zeit:

Menschen werden Opfer der Klimakrise, nicht irgendwann, sondern jetzt, nicht nur woanders, sondern auch hier.

Und was sieht man da? Einen Kanzlerkandidaten der CDU, dessen operative, kommunikative und gestische Fahrigkeit einem Angst machen muss. Armin Laschet hat nun binnen zweier Tage dreimal seine Meinung geändert. Erst hat er das – im Übrigen nur mäßig ambitionierte – Klimapaket der EU als zu forsch kritisiert. Dann im Angesicht der Fluten ein höheres Tempo beim Klimaschutz verlangt, wobei man sich schon fragt: Von wem eigentlich?! Um schließlich im dritten Schritt Änderungen an seiner eigenen Klimapolitik zurückzuweisen.

Wir erleben einen Realpolitiker auf der Flucht vor der Wirklichkeit. Dabei könnte er ja etwas tun, statt nur etwas zu fordern.

Was dieses Land jetzt erlebt, das ist der Beginn einer Kaskade von Krisen, es sind Notstände, die einander ablösen oder gar überlappen.

Wie lange wollen wir uns ablenken und teilverblöden, um die existenzielle Krise im Mensch-Natur-Verhältnis nicht annehmen zu müssen?

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