Die USA sind tatsächlich zu einer Art Bananenrepublik verkommen. Herzzerreißend

Mathieu von Rohr, Spiegel:

Es war ein wütender Auftritt des US-Präsidenten: Die Schulen im Land müssten im Herbst öffnen, ungeachtet der Corona­zahlen, verlangte er gestern. Er drohte, ihnen andernfalls Gelder zu streichen. Er kritisierte die Leitlinien der staatlichen Seuchen­schutz­behörde CDC für die Schulen. Prompt kündigte die Behörde neue Leitlinien an. So funktioniert das sonst eher in Bananenrepubliken: Der Präsident staucht die Experten zusammen, damit sie Fakten zurechtbiegen.

Aber die USA sind tatsächlich zu einer Art Bananenrepublik verkommen: Der amerikanische Staat hat in den vier Trump-Jahren massenweise kompetente Experten verloren.…

Die Corona-Krise ist ein weltweiter Stresstest, ein großer Sichtbarmacher für den Zustand von Staaten und die Schwächen ihrer Regierungssysteme. Der Siegeszug des Populismus hat in manchen Demokratien das untergraben, was einmal als deren große Stärke galt: kompetente Regierungs­führung. Das gilt insbesondere für die USA.…

Es ist deshalb herzzerreißend, wie schlecht das einstige Vorbild USA abschneidet. Nicht nur im Vergleich mit Deutschland und der EU, wo die Populisten noch nicht in der Mehrzahl sind, sondern auch im Vergleich mit China. Was zeigt das? Populisten, die sich nicht für Fakten interessieren, gefährden die Demokratie.

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