Amerika lässt seine Ärmsten sterben

Rieke Havertz, Die Zeit:

Es ist ein strukturelles Problem. Der fehlende Sozialstaat in den USA, die mangelnde Gesundheitsversorgung und das desaströse Krisen­management des Präsidenten treffen die Unterprivilegierten und Ärmsten das Landes am härtesten. Die immer noch in der amerikanischen DNA eingebrannte Idee, dass es in diesem Land jeder schaffen kann, wenn er nur genug Ehrgeiz hat, zeigt in diesen Tagen der Krise ihre ganze Scheinheiligkeit. Es ist nicht mehr als eine abgegriffene Phrase, ein Mythos. Mehr als 38 Millionen Amerikaner leben in Armut, ein Viertel von ihnen sind Afroamerikaner, nur Native Americans haben eine noch höhere Armutsquote.

Die Bürger verdienen mehr. Sie verdienen, dass sich ihre Regierung kümmert. Und die Schwächsten unter ihnen verdienen, dass sich in den Köpfen aller etwas verändert, die auf der privilegierten Seite Chicagos und des Landes leben, und daraus am 3. November, wenn sie einen neuen Präsidenten wählen, Konsequenzen ziehen.

„verdienen“? Was soll das heißen?

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